Die Studentenbewegung der 1960er Jahre - Frauen

Frauen

Die sexuelle Revolution brachte Frauen eine komplett neue Lebensqualität. Sie erfuhren ein neues Gefühl von Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein, das ihnen früher durch die Moral, dass man zuerst den Eltern und später dem Ehemann untertan zu sein hatte, verwehrt geblieben war. Sie hatten nun die Möglichkeit, sowohl ihren Beruf als auch ihren Partner frei zu wählen. Durch dieses neue Selbstbewusstsein motiviert gingen die deutschen Frauen an, sogar die Männerherrschaft zu brechen, und gründeten in Berlin einen "Aktionsrat zur Befreiung der Frau" und in Frankfurt einen "Weiberrat", um gegen die Verhaltensweisen dominanter Männer zu protestieren. Diejenigen, die sich über den Weiberrat lustig machten, wurden von den Frauen mit Tomaten beworfen.

Das umstrittenste Thema für Demonstrationen der Frauenbewegungen war der frauenfeindliche Paragraph 218, der Abtreibung strikt verbot und die Frauen zwang, Kinder auch gegen ihren Willen auszutragen.

Die Proteste waren erfolgreich. 1974 wurde der Paragraph 218 so modifiziert, dass es Frauen nun erlaubt war, ein Kind unter bestimmten Voraussetzungen in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten abzutreiben. Der Widerstand der Abtreibungsgegner war groß, konnte die Reform des Abtreibungsgesetzes jedoch nicht verhindern.

1977 folgte ein weiterer Durchbruch für die Frauenbewegungen: Das Vorrecht des Ehemannes, über Haushalt und Ehefrau zu bestimmen, wurde aufgehoben. Der Weg zu einer demokratischen Familienordnung war frei.

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