Die Studentenbewegung der 1960er Jahre - International

Internationale Studentenbewegung

Studentenbewegung war nicht nur in Deutschland ein Thema. Den Anfang machten die USA, von wo aus Studentenbewegungen sich in ganz Europa ausbreiteten. Der Auslöser des politischen Protests in der Großmacht war die Verwicklung der Vereinigten Staaten in den Vietnamkrieg.

In Europa erreichte der Protest der Studentenbewegungen zwischen 1966 und 1969 seinen Höhepunkt. Kennzeichen der politischen Bewegungen waren Kritik an:

  • dem Vietnamkrieg
  • der Struktur der Hochschulen (siehe auch "Schule und Bildung")
  • der repräsentativen Demokratie
  • der Rolle von Autoritäten
  • dem Einfluss von Massenmedien auf die Gesellschaft
  • der Konsumgesellschaft und ihre Verbindung zur Umweltverschmutzung
  • den teilweise als veraltet empfundenen Regeln, Normen und Werten (z.B. in Bezug auf die Sexualität, siehe auch "Sexuelle Revolution")

Global wurde gegen die Generation der Eltern mit ihren konservativen Einstellungen, gegen die automatische Angleichung an herrschende Meinungen (Konformismus) und gegen das, was man als scheinheilig empfand (z.B. die Politik des US-Präsidenten Nixon), protestiert.

Speziell das Jahr 1968 war ein Jahr, das Revolutionären Mut machte. Weltweit waren Protestaktionen der Studentenbewegungen in Gange und überall wehte die rote Fahne der Rebellion:

  • In England, Italien, Belgien, Polen, und verschiedenen Ländern Lateinamerikas kam es zu Studentenprotesten; inspiriert durch die Bewegung "Free Speech Movement", die 1964 in Berkeley, Kalifornien gegründet wurde.
  • In der CSSR demonstrierten Studenten und erzwangen eine Regierungsumbildung: Im März kam Alexander Dubcek an die Macht, mit dem Ziel eines "Sozialismus mit menschlichem Anlitz" durch demokratische und marktwirtschaftliche Reformen.
  • In allen großen Städten Japans demonstrierten Studenten für soziale Reformen.
  • Am 4. April wurde in den USA Martin Luther King jr. erschossen. In über 100 Großstädten kam es zu immensen Aufständen, die an bürgerkriegsähnliche Zustände erinnerten.
  • Während der olympischen Spiele in Mexiko protestierten junge Menschen gegen die korrupte Regierung.
  • Aus Protest gegen die Regierung von Charles de Gaulle bauten 30.000 Studenten am 11. Mai rund um das Universitätsviertel Barrikaden auf.

Doch die Proteste nahmen ein rasches Ende, wurden zum Teil sogar gewalttätig und brutal niedergeschlagen:

  • Panzer walzten am 21. August den "Prager Frühling" in der CSSR nieder.
  • Bei Unruhen in den USA starben 46 Menschen, 2600 wurden verletzt und 21.000 verhaftet.
  • In Japan kam es zu tagelangen blutigen Straßenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten.
  • In Mexiko wurden Panzer, Hubschrauber und Maschinengewehre eingesetzt um eine Massendemonstration zu verhindern, es gab 500 Tote.

Das Einzige, was nicht aufhörte, waren die Proteste in der ganzen Welt und sogar in den Vereinigten Staaten selber "gegen das Verbrechen, das die Großmacht USA in Vietnam beging".

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